Hamburg (dpa). Der frühere Chef der Fondsgesellschaft Wölbern Invest ist wegen gewerbsmäßiger Untreue vom Hamburger Landgericht zu einer Haftstrafe von achteinhalb Jahren verurteilt worden. Nach Überzeugung des Gerichts hat der Arzt und Unternehmer Heinrich Maria Schulte (61) in 327 Fällen mehr als 147 Millionen Euro aus dem Vermögen zahlreicher Fonds abgeschöpft und zweckentfremdet. Die Staatsanwaltschaft hatte eine Haftstrafe von zwölf Jahren gefordert, die Verteidigung auf Freispruch plädiert. Schulte muss vorerst weiter in U-Haft bleiben.
Von den 147 Millionen Euro soll Schulte nach Darstellung des Vorsitzenden Richters 50 Millionen privat vereinnahmt haben. Den Rest habe er in Gesellschaften umgeleitet, an denen er selbst beteiligt oder deren Geschäftsführer er gewesen sei. Verschwunden sind den Angaben zufolge 115 Millionen Euro. Betroffen sind rund 35.000 Anleger, die etwa 1,1 Milliarden Euro investiert haben.
Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Verteidiger Wolf Römmig kündigte Revision beim Bundesgerichtshof an.
21.04.2015 Ta