Berlin (dapd). Berlins Polizeipräsident Dieter Glietsch hat das Ausmaß der Gewalt nach der Räumung eines linksautonomen Wohn- und Kulturprojekts in der Liebigstraße 14 kritisiert. Die «Quantität der Gewalt» bei den Protesten sei «auffällig hoch» gewesen, sagte Glietsch am Donnerstag. Nach einer kurzfristig angemeldeten Demonstration am Mittwochabend seien mehrere Gruppen von 20 bis 200 Personen in «blinder Zerstörungswut und unberechenbar» durch Friedrichshain gezogen. 82 Personen seien festgenommen worden, davon 65 Männer und 17 Frauen.
Laut Glietsch sind 61 Polizisten verletzt worden. Die Einsatzstärke der Polizei von 2.500 Mann nannte der Polizeichef «verhältnismäßig». Es sei ein großer Erfolg der Beamten, dass die Gewalt von Friedrichshain nicht auf andere Stadtteile übergegriffen habe. Gegen die Räumung waren am Mittwochabend auch in Hamburg und Göttingen Linksautonome auf die Straße gegangen.
03.02.2011 dv