Berlin (dpa/bb). Nach der Großrazzia gegen mutmaßliche Unterstützer von Islamisten in Syrien wertet die Berliner Staatswanwaltschaft jetzt die mitgenommenen Unterlagen aus. «Wir haben zahlreiche Beweismittel sowohl bei dem Imam als auch bei Dritten aus seinem Umfeld sichergestellt», erklärte der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Martin Steltner. Dabei gehe es vor allem um Kontaktdaten der Szene untereinander. Es wird wegen des Verdachts der Vorbereitung sowie der Anstiftung zur Vorbereitung von schweren staatsgefährdenden Gewalttaten ermittelt.
Gegenwärtig werde untersucht, wer mit wem worüber geredet habe, gab Steltner an. Die Frage, ob noch nachträglich ein Haftbefehl gegen den 51-jährigen Imam ausgestellt wird, verneinte Steltner: «Gegenwärtig liegen keine Haftgründe vor.» Am Dienstag durchsuchten rund 400 Polizisten die Ibrahim Al Khalil-Moschee in Tempelhof und sieben Wohnungen in Tempelhof, Neukölln und Charlottenburg. Die Moschee gilt als ein Zentrum der Salafisten.
Der Imam steht in Verdacht, junge Muslime zum islamistischen Kampf in Syrien gegen das dortige Assad-Regime aufgefordert zu haben. Ein zweiter Verdächtiger, ein 19-jähriger Mazedonier, soll schon in Syrien sein und mit den dschihadistischen Gruppen kämpfen. Der Imam wies die Vorwürfe als «völlig absurd» zurück. Er wurde von der Polizei befragt, aber nicht festgenommen.
24.09.2015 Ta