Frankfurt/Düsseldorf (dpa). In den Bahnhöfen in Hessen und Nordrhein-Westfalen machen Diebe häufiger Beute. Im ersten Halbjahr 2015 habe die Bundespolizei in Hessen 1.296 Fälle von Gepäck- und Taschendiebstählen gezählt, 396 mehr als vor einem Jahr, erklärte kürzlich ein Sprecher. In NRW habe es im ersten Halbjahr 2015 7.200 Fälle von Gepäck- und Taschendiebstählen gegeben – 900 mehr als vor einem Jahr, sagte eine Sprecherin der Bundespolizei dem «Focus». Zu den Taten zählen auch Diebstähle von Gegenständen wie Geldbörsen, die direkt am Körper getragen werden.
In Hessen besonders betroffen: die Hauptbahnhöfe in Frankfurt, Kassel, Hanau und Darmstadt. In NRW liegen die Hauptbahnhöfe Köln, Düsseldorf und Dortmund bei den Diebstählen ganz vorne. Viele Täter kämen aus osteuropäischen Ländern, zunehmend aber auch aus dem nordafrikanischen Raum. Die Aufklärungsquote sei sehr niedrig und liege im einstelligen Prozentbereich, so die Polizei.
Wer misstraut schon Kindern?
Die Bundespolizei versucht, unter anderem mit Doppelstreifen auf Bahnsteigen gegen die Täter vorzugehen. «Wenn wir mit Doppelstreife unterwegs sind, ist eigentlich sicher: Auf diesem Bahnsteig wird nicht geklaut», erklärt ein Sprecher. Die Beamten machen auch gezielt Reisende darauf aufmerksam, wie leicht sie Opfer von Taschendieben werden können.
«Bei den Dieben ist besonders beliebt, Menschen beim Einsteigen in den Zug anzurempeln», so der Sprecher. Häufig würden die Täter auch Rolltreppen mit dem Notfallknopf stoppen, um den Überraschungsmoment für sich zu nutzen. Oft würden Kinder und Jugendliche auf Diebestour an Bahnhöfen geschickt. Der eine lenke die Opfer ab, der andere ziehe das Portemonnaie oder das Handy aus der Tasche.
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09.08.2015 Ta