Hannover (dpa/lni/ots). Bei Reinigungsarbeiten im Mittellandkanal in Hannover wurden Teile einer männlichen Leiche gefunden. Sie waren in Plastiktüten verpackt. Die Polizei geht davon aus, dass der Mann einem Verbrechen zum Opfer gefallen ist. Um wen es sich handelt, ist noch unklar. Auch zu den Hintergründen des grausigen Fundes gibt es bisher keine Erkenntnisse.
Mitarbeiter der Wasser- und Schifffahrtsbehörde hatten gestern Mittag den Randbereich des Mittellandkanals gesäubert. Dabei waren sie sowohl zu Fuß am Ufer als auch mit dem Boot unterwegs. In der Nähe der Noltemeyerbrücke entdeckten die Männer zwei Plastiktüten. Als sie den Inhalt überprüften, fanden sie Kleidungsstücke und ein Leichenteil.
Keine genauen Auskünfte
Die Polizei rückte daraufhin mit einem schwarzen Schlauchboot aus, sperrte den Kanal ab und suchte nach weiteren Leichenteilen. Rund einen Kilometer entfernt wurden die Beamten fündig: eine Plastiktüte mit weiteren Leichenteilen.
Um welche Körperteile es sich genau handelt, wollte Polizeisprecherin Tanja Rißland nicht sagen. Auch wie lange die Leichtenteile im Wasser lagen, konnte die Polizeisprecherin nicht sagen. Ein Unglück wird allerdings ausgeschlossen. «Wir gehen von einem Tötungsdelikt aus», sagte Rißland. Die Leichenteile werden nun in der Rechtsmedizin untersucht.
Keine Verbindung nach Drage
Beamte sperrten einen Radweg entlang des Kanals teilweise ab. Von dort ließen die Polizisten eine Drohne steigen, um das Gebiet auch aus der Luft absuchen zu können. Auch der Einsatz von Hunden ist geplant.
Einen Zusammenhang mit der vermissten Familie aus Drage an der Elbe sieht die Polizei in Hannover nicht. Dort war vor knapp zwei Wochen eine dreiköpfige Familie verchwunden. Der Vater wurde später tot in der Elbe entdeckt. Er beging vermutlich Selbstmord. Von Mutter und Tochter gibt es noch keine Spur.
Foto: Bernd Schwabe / Wikipedia
04.08.2015 Ta