Blutige Doppeltat in Rosenheim

Polizei findet halbtote Schwangere und ihren schwerverletzten Nachbarn

Rosenheim (dpa/lby/pol). Eine Bluttat mit womöglich familiärem Hintergrund beschäftigt die Polizei in Rosenheim. Mehrere Anrufer alarmierten in der Nacht zu gestern die Polizei. Streifenwagenbesatzungen fanden daraufhin in der Stadt kurz hintereinander einen auf offener Straße niedergestochenen Mann und in ihrer Wohnung eine lebensgefährlich verletzte schwangere Frau. Nach einer Großfahndung und dem Einsatz eines Hubschraubers nahmen Beamte wenig später unter dringendem Tatverdacht den Ehemann der Frau fest. Er hielt sich noch in der Nähe der Tatorte auf.

Nach den bisherigen Ermittlungen stach der Ehemann am späten Montagabend mit mehreren Messern auf den ein Jahr jüngeren Bekannten ein. Blutüberströmt ging dieser zu Boden. Das Ehepaar und der 28-Jährige wohnen im selben Mehrparteienhaus. Ob der 29-Jährige auch seine Frau lebensgefährlich verletzt hat, ist noch offen. Die 29-Jährige schwebt nach Polizeiangaben in Lebensgefahr, ihr Ungeborenes konnte nicht mehr gerettet werden. Die Frau liegt auf der Intensivstation einer Münchner Klinik. Beide Opfer sind noch nicht vernehmungsfähig.

Bislang liegen keinerlei Erkenntnisse zum Motiv vor – ein Eifersuchtsdrama scheint möglich. Der mutmaßliche Täter zeigte laut Polizei bei seiner Festnahme psychische Auffälligkeiten. Er wurde deshalb in eine Klinik gebracht. Ein Ermittlungsrichter soll noch im Laufe des Tages die Unterbringung in einer psychiatrischen Klinik anordnen.

22.07.2015 Ta