Auf der Suche nach einer Akte: Vier Zentner Post bei Briefträger entdeckt

Hannover (dpa/lni). Ein Briefträger aus der Region Hannover soll Hunderte Briefe in seinem Keller gehortet haben, statt sie auszutragen. Gegen den 37-Jährigen werde wegen der Unterdrückung von Postsendungen und Urkundenunterdrückung ermittelt, erklärte der Sprecher der Staatsanwaltschaft Hannover, Thomas Klinge. Bei einer Durchsuchung des Wohnhauses des Mannes im Raum Gehrden entdeckten die Beamten vier Zentner in Säcken gelagerte Postsendungen. Sie stammen alle noch aus den letzten Monaten des vergangenen Jahres. Der 37-Jährige räumte laut Klinge spontan ein, er habe Mist gebaut. Sein genaues Motiv sei aber noch unklar.  

Die Staatsanwaltschaft hatte selbst die Ermittlungen eingeleitet, nachdem eine an einen Rechtsanwalt adressierte Akte verschwunden war. Die Anfrage beim örtlichen privaten Postunternehmen brachte die Fahnder auf die Spur des 37-Jährigen. Er wurde bereits Ende 2014 wegen Unregelmäßigkeiten als Zusteller entlassen.

Derzeit werden nach Angaben des Sprechers alle Adressaten erfasst und die liegengebliebenen Briefe erneut zugestellt. «Da gibt es dann möglicherweise noch einmal Weihnachtspost im Hochsommer», sagte Klinge.

16.06.2015 Ta