Leipzig (dpa). Die Polizei sucht mit Plakaten nach Zeugen für linksextreme Ausschreitungen in Leipzig. Vor mehr als einer Woche zogen zum Teil vermummte Randalierer durch die Innenstadt. Sie bauten Barrikaden aus Autoreifen auf, zündeten Pyrotechnik und warfen rund 200 Pflastersteine sowie Molotowcocktails. Am Bundesverwaltungsgericht gingen mehrere Scheiben zu Bruch. Auch das US-Konsulat wurde angegriffen. Bei einem vorbeifahrenden Reisebus wurde die Frontscheibe zerschlagen.
Wie auf den in Leipzig veröffentlichen Plakaten mitgeteilt wird, hätten sich am 5. Juni etwa 70 bis 100 Angehörige der linksextremen Szene getroffen, um «offenbar zuvor verabredete Gewalthandlungen» zu begehen. Es sei zu einem «hemmungslosen Gewaltexzess» gekommen. Beamte seien verletzt und ein «immenser Sachschaden» an öffentlichen und privaten Gebäuden entstanden; Verkehrseinrichtungen und Dienstfahrzeuge seien beschädigt worden.
Die Polizei ermittelt wegen Landfriedensbruchs. Sie hat dazu die Sonderkommission «Johannapark» eingerichtet. Es waren die fünften Krawalle dieser Art in Leipzig seit Jahresbeginn. Die Polizei nahm nur einen Verdächtigen, einen 35-jährigen Mann, vorübergehend fest.
15.06.2015 Ta