Freiburg (dpa/lsw). Im Fall des zu Tode geprügelten kleinen Alessio hat die Staatsanwaltschaft Freiburg gegen den Stiefvater des Jungen Anklage wegen Totschlags erhoben. Dem Mann wird zur Last gelegt, den Dreijährigen über viele Monate hinweg misshandelt und Anfang dieses Jahres schließlich umgebracht zu haben: Das Kind starb am 16. Januar an schwersten inneren Verletzungen. Wie die Anklagebehörde weiter verkündete, wird dem 32-Jährigen außerdem vorgeworfen, im vergangenen Jahr seine damals nur wenige Monate alte Tochter geschlagen und geschüttelt zu haben. Die Anklage lautet auf Totschlag in Tateinheit mit schwerer Misshandlung von Schutzbefohlenen sowie Misshandlung von Schutzbefohlenen.
Alessio war wegen seiner vielen Verletzungen immer wieder in medizinischer Behandlung gewesen. Gegen seinen Stiefvater hatte es schon früher mehrfach den Verdacht der schweren Kindesmisshandlung gegeben, es konnte ihm jedoch nichts nachgewiesen werden. Am Todestag von Alessio kam der 32-Jährige mit dem schwerstverletzten Kind in die Praxis eines Arztes in Titisee-Neustadt (Kreis Breisgau-Hochschwarzwald) und gab an, der Junge sei eine Treppe hinunter gefallen. Dem Dreijährigen konnte nicht mehr geholfen werden, er starb noch in der Praxis.
Das Jugendamt betreute die Familie bereits seit Jahren; die kleine Tochter von Alessios Mutter und seinem Stiefvater lebt inzwischen bei einer Pflegefamilie. Der 32-Jährige sitzt seit Alessios Tod in Untersuchungshaft.
11.06.2015 Ta