Trier (dpa). Einen möglichen Todesschrei von Tanja Gräff haben Ermittler am Moselufer in Trier nachgeahmt. Sie ließen zwei Polizistinnen unter anderem von der Absturzstelle der jungen Frau oberhalb einer steilen Felswand laut schreien, wie ein Sprecher der Polizei erläuterte.
Die Schallpegel wurden von Wissenschaftlern in der Wohnung eines Zeugen aufgezeichnet, der in der Nacht des Verschwindens der Studentin einen weiblichen Schrei aus der Richtung gehört haben will. Gräff verschwand vor acht Jahren zunächst spurlos; erst am 11. Mai wurden die sterblichen Überreste der 21-jährigen Studentin bei Rodungsarbeiten unterhalb des rund 50 Meter hohen Felsens entdeckt.
Mit den Ruf- und Schallexperimenten wollen die Ermittler herausfinden, ob der damals wahrgenommene Schrei von Gräff gewesen sein könnte. Daher ließen sie die Frauen von zwei Stellen aus mehrfach schreien. Zum Zeitpunkt des Experiments seien die Wetter- und Windbedingungen etwa so gewesen wie wohl in der Nacht vom 7. Juni 2007, als Gräff spurlos verschwand. Eine Auswertung der Untersuchung soll es in einigen Tagen geben. Die Polizei erhofft sich dadurch neue Erkenntnisse.
09.06.2015 Ta