Hamburg (dpa). Die Generalstaatsanwaltschaft Hamburg hat das Ermittlungsverfahren gegen einen mutmaßlichen NS-Kriegsverbrecher eingestellt. Er soll 1944 an einem Massaker in der Toskana beteiligt gewesen sein. Der Beschuldigte sei demenzkrank und dauerhaft verhandlungsunfähig, verkündete die Staatsanwaltschaft.
Der heute 93-Jährige soll am 12. August 1944 als Kompaniechef an der Tötung von mehreren Hundert Zivilisten in der italienischen Ortschaft Sant‘ Anna di Stazzema in der Provinz Lucca beteiligt gewesen sein. Die Auswertung des Aktenmaterials habe zu dem Ergebnis geführt, dass der Beschuldigte – wäre er verhandlungsfähig gewesen – mit hoher Wahrscheinlichkeit «wegen grausamem und aus niedrigen Beweggründen begangenen Mordes in 342 Fällen anzuklagen wäre», heißt es in der Erklärung der Staatsanwaltschaft.
29.05.2015 Ta