Kleve (dpa). Nach der gewaltsamen Befreiung durch eine Komplizin ist der verurteilte Straftäter und Psychiatrieinsasse Sirat Ates aus Nordrhein-Westfalen auf der Flucht. Es gingen zwar regelmäßig Hinweise auf mögliche Aufenthaltsorte der Beiden ein, sagte ein Sprecher der Polizei Kleve heute. «Aber bisher hatten wir noch nicht das Glück, dass ein konkreter Hinweis dabei war.» Die Suche laufe rund um die Uhr auf Hochtouren.
Der Mann wurde gestern Nachmittag von drei Mitarbeitern der psychiatrischen Klinik in Bedburg-Hau zu einem Arzt nach Kleve gebracht. Vor der Praxis wartete die 22 Jahre alte Frau offensichtlich auf ihn. Sie sei auf die Gruppe zugekommen, habe die drei Begleiter mit einer Schusswaffe bedroht und sie gezwungen, die Handschellen des 27-Jährigen zu lösen, schildert die Polizei den Ablauf der Befreiungsaktion. Bei der Frau handelt es sich nach Angaben der Ermittler vermutlich um die ehemalige Mittäterin, um die 22-jährige Nadia Lohja.
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Die Beiden flohen anschließend in einem geraubten Auto, bis ein Unfall sie stoppte. Dann setzten sie ihre Flucht zu Fuß fort. Die Polizei leitete sofort eine Großfahndung ein. Spezialkräfte durchsuchten mehrere Häuser in der Nähe des aufgefundenen Wagens. Hubschrauber der Landes- und Bundespolizei waren im Einsatz. Auch die Autobahnpolizei und die niederländische Polizei wurden in die Großfahndung eingebunden.
Sirat Ates war wegen schweren Raubes in Tateinheit mit schwerer räuberischer Erpressung zu sechseinhalb Jahren Freiheitsstrafe verurteilt worden. Vor seinem Haftantritt sollte er eine Entziehungskur machen. Der Mann sei bereits mehrfach polizeilich in Erscheinung getreten, berichten die Ermittler. Sie warnen davor, dem vermutlich bewaffneten Paar zu nahe zu kommen.
22.05.2015 Ta