Lübeck (dpa). Einen Monat nach dem Brandanschlag auf eine noch unbewohnte Flüchtlingsunterkunft im schleswig-holsteinischen Escheburg hat die Lübecker Staatsanwaltschaft Anklage gegen einen Nachbarn erhoben. Dem 38-Jährigen wird vorgeworfen, am 9. Februar einen Kanister mit brennbarer Flüssigkeit in das Haus geworfen zu haben, in das am nächsten Tag irakische Flüchtlinge einziehen sollten. Mit der Tat habe der Mann verhindern wollen, dass in seiner unmittelbaren Nachbarschaft Flüchtlinge untergebracht werden, erklärte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft.
Der 38 Jahre alte Finanzbeamte hat den Angaben zufolge gestanden, durch ein beschädigtes Fenster im Erdgeschoss Pinselreiniger aus einem Kanister in das Gebäude gekippt zu haben. Dann habe er den Kanister hinterhergeworfen und die Flüssigkeit mit einem Streichholz entzündet. Dadurch gerieten eine Jalousie und Teile des Fußbodens in Brand, das Haus wurde unbewohnbar. Der Mann befindet sich auf freiem Fuß. Ein Richter hat den Haftbefehl unter Auflagen außer Vollzug gesetzt.
10.03.2015 Ta