Offenbach (dpa/lhe). Bei einer Razzia hat die Polizei in Hessen und Berlin eine Schleuserbande zerschlagen. Sie soll Menschen aus dem Irak für fünfstellige Summen Visa zur Einreise nach Deutschland beschafft haben, wie die Bundespolizei berichtet. Gestern durchsuchte ein Großaufgebot an Beamten zehn Wohnungen und Büros in Dietzenbach (Kreis Offenbach), im Taunusort Usingen und in Berlin. Vier Beschuldigte seien vernommen worden, aber auf freiem Fuß. Unter ihnen ist auch der Hauptverdächtige. Außerdem stellten die Ermittler den Angaben zufolge irakische Reisepässe, einen Fingerabdruckscanner und 25.000 Euro sicher.
Der Hauptbeschuldigte soll für das Geschäft mit den Visa eigens ein Firmennetz mit Zentrale in Dietzenbach gegründet haben. Darüber hätten die Verdächtigen Einladungen an Iraker ausgesprochen, die dann als angebliche Geschäftsleute nach Deutschland einreisten. Anschließend hätten sie in Hessen Asylanträge gestellt. Für die Schleusung sollen die Beschuldigten jeweils bis zu 15.000 Euro kassiert haben. In am Montag durchsuchten Wohnungen entdeckte die Polizei sechs Iraker ohne gültige Papiere.
30.01.2015 Ta