Frankfurt/Main (dpa). Ihre Opfer sollen sie um mindestens 240 Millionen Euro gebracht haben – nun hat die Staatsanwaltschaft Anklage erhoben gegen die zwei Gründer der mutmaßlich betrügerischen Immobiliengruppe S&K. Die Frankfurter Ermittler werfen Jonas K. und Stephan S. sowie fünf weiteren Beschuldigten in ihrer Anklage schweren Betrug und schwere Untreue vor. «Diese 240 Millionen, die wir hier als Schaden haben, sind ja nur pars pro toto. Es ist sicherlich von einem viel größeren Gesamtschaden auszugehen», sagte der Leitende Oberstaatsanwalt Albrecht Schreiber in Frankfurt.
Die Angeklagten schweigen bislang zu den Vorwürfen. Sie sollen mit einem Schneeballsystem Anleger bei Immobiliengeschäften um ihr Vermögen geprellt haben. Das Geld sollen sie zum großen Teil mit einem aufwändigen Lebensstil verprasst haben. Bei ihnen konnten der Staatsanwaltschaft zufolge Vermögensgegenstände im Wert von 55 Millionen Euro für die Geschädigten gesichert werden. Nur maximal 20 Millionen Euro gaben sie laut Anklage an Anleger zurück, die aus dem Geschäft aussteigen wollten.
Megaverfahren mit 140 Verdächtigen
Die Staatsanwälte gehen von 11.000 Betrugsopfern der Frankfurter Immobiliengruppe und Zehntausenden weiteren Geschädigten aus, deren Fondsverwalter in Untreue bei S&K riskante Anlagen kauften. Insgesamt werde gegen 140 Verdächtige ermittelt, darunter Gutachter, Notare, Anwälte und Steuerberater. Die Anklage gegen die sieben mutmaßlichen Haupttäter umfasst 3.150 Seiten. Zwei Jahre nach der bundesweiten Razzia gegen die Immobiliengruppe ist es nun Sache des Landgerichts Frankfurt, über die Zulassung der Anklage zu entscheiden.
Die Firmengründer Jonas K. und Stephan S. sitzen seit dem 19. Februar 2013 in Untersuchungshaft. S. verletzte sich bei einem Fluchtversuch im September 2013 schwer, als er während eines Gerichtstermins aus dem Fenster im ersten Stock sprang.
21.0.12015 Ta