Karlsruhe (dpa). Ein mutmaßliches Mitglied der Terrormiliz IS ist gestern im nordrhein-westfälischen Dinslaken verhaftet worden. Der 24-jährige Deutsche namens Nils D. soll im Oktober 2013 nach Syrien gereist sein und sich dort der Terrorgruppe angeschlossen haben, wie der Generalbundesanwalt bekanntgab. Im vergangenen November kehrte er den Angaben zufolge nach Deutschland zurück.
Es gebe bislang keine Anhaltspunkte für konkrete Anschlagspläne oder -vorbereitungen und auch keinen Zusammenhang zu den Terroranschlägen in Frankreich, erklärte die Bundesanwaltschaft. Den Angaben zufolge wurde der Mann von einem Spezialeinsatzkommando der nordrhein-westfälischen Polizei geschnappt. Zudem wurde seine Wohnung in Dinslaken nördlich von Duisburg durchsucht. Dinslaken-Lohberg, wo der Zugriff erfolgte, gilt als Hochburg der radikalen Islamistenszene in Nordrhein-Westfalen.
Seit einem Jahr im Visier der Fahnder
Seit Anfang vergangenen Jahres hatte zunächst die Staatsanwaltschaft Düsseldorf wegen des Verdachts der Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat ermittelt. Der Generalbundesanwalt zog später das Verfahren wegen des Verdachts der Mitgliedschaft in einer ausländischen Terrorvereinigung an sich.
Der Beschuldigte soll heute dem Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs vorgeführt werden, der ihm den Haftbefehl eröffnen und über den Vollzug der Untersuchungshaft entscheiden wird. Mit den weiteren Ermittlungen ist das Landeskriminalamt Nordrhein-Westfalen beauftragt.
11.01.2015 Ta