Wuppertal (dpa). Rund vier Monate nach dem Auftreten der selbst ernannten «Scharia-Polizei» in Wuppertal stehen die Ermittlungen der echten Polizei vor dem Abschluss. Man erwarte die Akten in Kürze bei der Staatsanwaltschaft, sagte ein Behördensprecher auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. Radikale Islamisten waren in Wuppertal nachts durch die Straßen patrouilliert. Die Salafisten trugen Westen mit dem Aufdruck «Shariah Police». Ihre Patrouillen lösten bundesweit Empörung aus. Bundes- und Landesregierung bezogen klar dagegen Stellung. Die Scharia ist das islamische Recht.
Gegen elf Männer im Alter von 19 bis 33 Jahren wurde ein Verfahren wegen Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz eingeleitet. Sollten die Auftritte als nicht genehmigte Versammlung gewertet werden, droht den Islamisten eine Höchststrafe von einem Jahr Haft. Die Aktion hat ihr Vorbild in London: Dort patrouillierten Islamisten bereits vor einem Jahr nachts durch die Straßen.
In einem Video gab sich der Salafistenprediger Sven Lau als einer der Hintermänner der Aktion zu erkennen. Die Aktion wurde auch vom Zentralrat der Muslime verurteilt.
01.01.2015 Ta