Flensburg (dpa/lno/ots). Bei der versuchten Tötung eines 58-Jährigen in Rantrum in Nordfriesland vor drei Monaten handelt es sich vermutlich um einen Auftragsmord. Das haben die Ermittlungen einer achtköpfigen Mordkommission der Kripo Husum ergeben.
Neben einem 25 Jahre alten Mann, der die Schüsse auf das Opfer abgegeben haben soll, seien die Ehefrau des Opfers und ein Mittelsmann aus Bremen tatverdächtig, gaben Polizei und Staatsanwaltschaft in Flensburg bekannt. Alle drei befinden sich in Untersuchungshaft. Die Ehefrau und der mutmaßliche Schütze seien geständig.
Vier Schüsse
Die Ehefrau soll den Makler zu einem angeblichen Termin zum Tatort, einem zum Verkauf stehenden Haus in der 1.800-Seelen-Gemeinde Rantrum gelockt haben. Dort soll der mutmaßliche Auftragsmörder vier Mal auf das Opfer gefeuert haben.Die Ermittler kamen dem Trio unter anderem durch Videoaufnahmen eines Nachbarn sowie durch die Überprüfung von Handyverbindungsdaten auf die Schliche.
Dabei ergaben sich erste Hinweise auf einen aus Bulgarien stammenden Mann, der sich überwiegend im Raum Bremen aufhielt. Der Tatverdächtige war in Rantrum durch Anwohner in Tatortnähe auf einem Motorrad beobachtet worden. Die Zeugen konnten den Mann genau beschreiben.
Scheidung auf die brutale Art
Bei der weiteren Untersuchung des Falls geriet dann auch die Ehefrau des Opfers ins Visier der Fahnder sowie ein in Bremen wohnender Bekannter. Das Motiv für die Tat scheint auch klar zu sein. Laut einem Bericht der Husumer Nachrichten“ wollte die Frau sich von ihrem Mann trennen. Sie fürchtete aber, bei der Scheidung leer auszugehen.
Das Opfer wurde bei dem Attentat schwer verletzt, schwebte lange Zeit in Lebensgefahr. Auch heute noch hat er unter den Folgen des Anschlags zu leiden.
Es handele sich um einen «einzigartigen Fall», sagte Michael Raasch, Leiter der Kriminalpolizei Husum.
18.12.2014 Ta / wel
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