Der Zufallsmörder

Ein XY-Podcast in zwei Folgen

Wieder ein XY-Podcast in zwei Teilen: In der Doppelfolge 54/55 von «Aktenzeichen XY – Unvergessene Verbrechen» geht es um grausame Kindermorde, die vor gut 20 Jahren geschahen und nicht zuletzt mit Hilfe von «Aktenzeichen XY» geklärt werden konnten. 

Symbolfoto

6. Mai 2004. Die achtjährige Levke vergisst am Morgen ihren Schlüssel mitzunehmen. Das bemerkt sie zwar schon in der Schule, trotzdem geht sie gleich nach Schulschluss um 12.15 Uhr nach Hause. Dort will sie auf die Ankunft ihres Vaters warten. Um 12.30 Uhr verabschiedet sie sich vor dem Haus der Familie von einer Mitschülerin. 20 Minuten später trifft ihr Vater ein. Doch Levke ist nicht mehr da.

Die Kleine ist wie vom Erdboden verschluckt. Niemand weiß, wo sie steckt. Wenige Stunden später melden ihre Eltern sie als vermisst. Sofort beginnt eine großangelegte Suchaktion. Während sich geschulte Betreuer um Levkes Eltern und ihre zwei Geschwister kümmern, lässt die Polizei nichts unversucht, das Kind zu finden. Schnell wird auch öffentlich nach ihr gesucht – vergeblich.

Erste Spuren und ein schlimmer Verdacht
Einen Tag später macht ein Mitarbeiter des Bauhofs aus einem Waldparkplatz, 25 km entfernt, eine Entdeckung: Beim Entleeren der dortigen Mülltonnen stößt er auf eine Kinderjacke und 20 Meter weiter im Wald auf einen Schulranzen und einen Turnbeutel. Kurz darauf steht fest: Es handelt sich um die Sachen der vermissten Achtjährigen.

Im Podcast-Studio bei Rudi Cerne und Conny Neumeyer ist Kriminaldirektor Karsten Bettels zu Gast. Er hat damals die „Soko Levke“ geleitet. Für ihn und sein Ermittlerteam war der Fund von Levkes Habseligkeiten keine gute Nachricht. Denn es war fast offensichtlich: Die junge Schülerin musste  einem Verbrechen zum Opfer gefallen sein.

Ein zweites Mordopfer 
Drei Monate später wird die Vermutung zur traurigen Gewissheit. Die Leiche der Schülerin wird in einem Waldstück im Sauerland gefunden – 400 Kilometer von ihrem Wohnort entfernt. Auf der Suche nach Hinweisen lässt die Polizei Äste aus dem Umkreis des Leichenfundorts abtrennen und labortechnisch untersuchen. Außerdem überprüft sie zahlreiche Sexualstraftäter sowie 1.400 Fahrzeughalter.

Wieder drei Monate später verschwindet ein weiteres Kind, nur 60 km entfernt. Der ebenfalls  achtjährige Nils (Name geändert) aus dem Landkreis Rothenburg kehrt vom Besuch bei einem Freund nicht nach Hause zurück. Noch weiß die Polizei nicht, ob es eine Verbindung zwischen seinem Verschwinden und dem Mord an der gleichaltrigen Levke gibt.

Schwierige Vernehmungen und ein Geständnis  
Auf der Suche nach Personen im Fall Levke, die sowohl einen Bezug zum Wohnort des Mädchens bei Cuxhaven als auch zum Leichenfundort Attendorn im Sauerland haben, werden die Ermittler auf einen Verdächtigen aufmerksam. Bei seiner Befragung sind sich die Beamten nach hartnäckigen Vernehmungen und der Überprüfung des Alibis schließlich sicher, dass er Levke getötet haben muss. Und dass das Mädchen weder nicht sein einziges Opfer war. Der damalige Soko-Leiter berichtet von einer schwierigen Vernehmung, die nicht nur ein Geständnis zutage fördert.

Außerdem im Interview: Levkes Mutter. Sie erzählt von der Begegnung mit dem Mörder ihrer Tochter vor Gericht und davon, wie die Familie nach Levkes Tod weiterlebte. Ihr ist es auch ein großes Anliegen, in diesem Podcast die polizeilichen Betreuer hervorzuheben, die sie und ihre Familie durch die schwere Zeit nach dem Verschwinden ihres jüngsten Kindes begleitet haben.

Links zum Podcast «Der Zufallsmörder»:
Teil 1:  https://tinyurl.com/2ata6oh4 
Teil 2:  https://tinyurl.com/25jzadbo

Symbolfoto:  Petra / Pixabay 

14.08.24  wel