Verdacht der Untreue: Bürgermeister in Oberfranken festgenommen

Zapfendorf (dpa/lby). Der Bürgermeister der oberfränkischen Gemeinde Zapfendorf, Matthias Schneiderbanger (CSU), ist festgenommen worden. Der 37-Jährige soll Geld der Marktgemeinde veruntreut haben, wie die Staatsanwaltschaft Hof bekanntgab. Der Leitende Oberstaatsanwalt Gerhard Schmitt sagte, man stehe noch am Anfang der Ermittlungen. Bei Hausdurchsuchungen seien Unterlagen sichergestellt worden, die nun weiter geprüft werden müssten. Deshalb machte Schmitt zunächst keine Angaben über die mutmaßlich veruntreute Summe. Die Zeitung «Fränkischer Tag» sprach von 300.000 Euro, die der Bürgermeister illegal sich genommen haben soll.

Schneiderbanger ist im März 2014 zum Rathauschef von Zapfendorf im Landkreis Bamberg gewählt worden. Dem Zeitungsbericht zufolge hat der CSU-Politiker aber bereits vor seiner Wahl für die Kommune als Leiter des Standesamtes und stellvertretender Kassenverwalter gearbeitet. Es bestehe der Verdacht, dass er schon damals in die Gemeindekasse gegriffen habe.

Für heute Abend ist eine Sitzung des Marktgemeinderats geplant. Zweiter Bürgermeister Siegfried Bauer hat die Amtsgeschäfte im Rathaus übernommen. Die am Main gelegene Marktgemeinde hat rund 5.000 Einwohner. Schneiderbanger, der in Zapfendorf aufgewachsen ist, wurde im Frühjahr 2014 gewählt, sein Vorgänger war aus Altersgründen nicht mehr angetreten. 

04.12.2014 Ta