«Black Friday», «Cyber Monday» und «Singles Day» – mit diesen Schlagworten verspricht der Handel große Rabatte. Doch Verbraucherschützer warnen: Nicht alles ist Gold, was glänzt. Das sollte man beim Shoppen beachten.
Es ist wieder soweit: Der Handel läutet das Weihnachtsgeschäft ein und lässt an Aktionstagen wie dem «Singles Day», dem «Cyber Monday» und schließlich dem «Black Friday» die Preise purzeln. Doch was ist dran an den Sonderangeboten? «Nicht hinter jeder reißerischen Werbe-Aussage steckt wirklich ein Schnäppchen», sagt Iwona Husemann, Rechtsexpertin bei der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen.
Verbraucher sollten Preise bei verschiedenen Anbietern vergleichen und die Preisentwicklung eines Produkts schon vor Beginn der Rabatt-Aktionen beobachten, rät die Expertin und warnt außerdem vor Online-Fakeshops: «Der boomende Online-Absatz an den Rabatt-Tagen wird leider auch von Betrügern genutzt, um Verbraucher mit Fakeshops über den Tisch zu ziehen.»
Diese Tipps sollte man beim Online-Einkauf an Rabatt-Tagen beherzigen:
Rabatte prüfen!
Rote Zahlen, durchgestrichene Preise und Prozent-Angaben zeigen, wie viel angeblich gespart werden kann. Jedoch beruhen viele der vermeintlich unschlagbaren Angebote auf einem Vergleich mit den unverbindlichen Preisempfehlungen (UVP) der Hersteller. Die UVP ist aber nicht mit dem üblichen Handelspreis gleichzusetzen. Wer ein Auge auf ein ganz bestimmtes Produkt geworfen hat, sollte den Preisverlauf für dieses Produkt bereits vor dem jeweiligen «Schnäppchentag» genau beobachten.
Preise vergleichen!
Mit visuellen Elementen wie heruntertickenden Uhren, die das Ende der Rabatt-Aktion anzeigen, oder ablaufenden Balken, die angeblich die kleiner werdenden Lagerbestände anzeigen, versuchen Online-Shops ihre Kundschaft unter Druck zu setzen. Man sollte sich von solchen Tricks nicht aus der Ruhe bringen lassen. Oft gibt es dasselbe oder ein vergleichbares Produkt auch bei einem anderen Anbieter, womöglich sogar zu einem günstigeren Preis. Daher ist es ratsam, vor dem Kauf die aktuellen Preise bei verschiedenen Shops oder mithilfe von Preissuchmaschinen zu vergleichen.
Vorsicht vor Fakeshops!
Gerade im Verlauf großer Rabatt-Aktionen, bei denen viele Händler mit Schnäppchen werben, steigt die Gefahr, in eine Betrugsfalle zu tappen. Fakeshops sind auf den ersten Blick nur schwer zu erkennen. Teilweise sind sie Kopien real existierender Websites. Der Fakeshop-Finder der Verbraucherzentrale NRW kann helfen, solche Anbieter zu entlarven. Vor der Kaufentscheidung sollte man die Internet-Adresse des Shops im Fakeshop-Finder eingeben. Das kostenlose Tool überprüft die Webseite auf Merkmale von Fakeshops und liefert eine Einschätzung der Seriosität des Anbieters.
Grundsätzlich gilt: Als bevorzugte Bezahlmethode sollte Rechnung oder Lastschrift gewählt werden. Wenn nur per Vorkasse bezahlt werden kann, ist stets Vorsicht geboten. Nach geleisteter Vorauszahlung wird nicht selten minderwertige Ware verschickt, mitunter wird das Produkt auch gar nicht geliefert.
Spuren im Netz verwischen!
Die meisten Online-Shops ändern ihre Preise ständig. Welche Ware zu welchem Preis angezeigt wird, hängt teils von der Tageszeit ab, kann aber auch durch das Surfverhalten der Käufer, ihren Wohnort oder das verwendete Endgerät beeinflusst werden. Es empfiehlt sich daher, möglichst anonym im Netz zu shoppen. Das erreicht man, indem man Drittanbieter-Cookies aussperrt, Cookies regelmäßig löscht und indem man ein Virtual Private Network – einen sogenannten «VPN-Tunnel» – nutzt.
Widerrufsrecht nutzen!
Falls das Produkt doch nicht so günstig war wie gedacht und eine Stornierung nicht klappt, bleibt der Widerruf. Dieser ist bei einem Onlinekauf bis auf wenige Ausnahmen ohne Angabe von Gründen innerhalb von 14 Tagen nach Erhalt der Ware möglich. Allerdings kann es sein, dass hierfür Rücksendekosten anfallen. Die jeweiligen Vorgaben eines Händlers sollten daher vor dem Kauf geprüft werden.
(Quelle: Verbraucherzentrale NRW)
Foto: Gerd Altmann / Pixabay
05.11.24 wel