Verdächtige Geräusche: Baby im Glas-Container

 

Andreas Bichert

Im Oktober 2023 trifft sich Andreas Bichert (40) mit ein paar Kumpels und seinem Cousin zu einem  Männerabend in einem Lokal.  Gegen 1.30 Uhr macht er sich zu Fuß auf den Heimweg, denn er ist nicht mehr ganz fahrtüchtig. Das Besondere: Er nimmt nicht den üblichen, kürzeren Weg, sondern läuft wegen der Dunkelheit einen Umweg. Der Weg ist beleuchtet. Nur deshalb kommt er zufällig an  Altglas-Containern vorbei.

Beim Passieren der Container hört er etwas. Er kann es aber nicht einordnen und geht weiter seines Wegs. Obwohl Andreas Bichert bereits ein paar Bier getrunken hat und bald in seinem warmen Zuhause angekommen ist, macht sich Unruhe in ihm breit: Seine Gedanken kreisen um das, was er bei den Containern wahrgenommen hat. Schließlich trifft er eine folgenschwere Entscheidung – sein Bauchgefühl lässt ihn einfach nicht zur Ruhe kommen.

Säugling schreit um Hilfe
Er geht zurück und hört jetzt schon von weitem, dass ein Baby schreit. Das Weinen kommt aus einem der Container. Beim Blick in den Container wird Andreas Bichert schlagartig nüchtern: Im Licht seines Smartphones entdeckt er die Ärmchen und Beinchen eines Säuglings, der in dem Stahlbehälter liegt. Sofort alarmiert er die Polizei und hievt das erst wenige Stunden alte Kind durch den schmalen Einwurf aus dem Container.

Als die Rettungskräfte vor Ort sind, realisiert Andreas Bichert, dass hier offensichtlich ein Verbrechen passiert ist: Jemand hat mutwillig den Tod eines Säuglings in Kauf genommen. Ohne Andreas Bicherts Handeln wäre der neugeborene Junge in der kühlen Oktobernacht erfroren.

Begründung der Preisjury:
Andreas Bichert hat den Mord an einem Neugeborenen verhindert. Mitten in einer kalten Oktobernacht hörte er auf dem Heimweg ein undeutliches Wimmern, das er nicht einschätzen konnte. Zuhause angekommen, beschloss er, seinem Instinkt nachzugehen. Er entdeckte den Säugling im Altglas-Container und verständigte augenblicklich den Notruf. Mit Behutsamkeit und Vorsicht schaffte er es, das Kind bis zum Eintreffen der Rettungskräfte zu versorgen. Sein Handeln folgte beispielloser Umsicht und Aufmerksamkeit, wodurch er ein junges Menschenleben bewahrt hat.

Foto:  Securitel / ZDF

19.11.24  wel