Fataler Lotto-Gewinn

Geldsegen bringt Unglück

Am späten Nachmittag klingelt es an der Wohnungstür bei Heike Donauer (Namen geändert). Zwei Männer geben sich als Polizisten aus und verlangen Zutritt zur Wohnung. Als die 50-Jährige nach den Dienstausweisen fragt, wird sie brutal niedergeschlagen. Ihre 22 Jahre alte Tochter Julia hört die Schreie ihrer Mutter und will ihr zu Hilfe kommen. Dabei wird sie ebenfalls überwältigt. Die Täter bedrohen die Frauen, fesseln sie und umwickeln die Köpfe mit Klebeband. Mit Schlägen und Drohungen bringen die Täter ihre Opfer dazu, das Versteck eines Tresors in der Wohnung preiszugeben. Dort hat Heike Donauer über 50.000 Euro gelagert – Geld, das ihr Ehemann im Lotto gewonnen hatte. Doch woher wissen die beiden Männer von dem Geld?

Eine gute halbe Stunde halten sich die Täter in der Wohnung auf. Zeit, in der Heike und Julia Todesängste ausstehen. Danach fliehen die zwei Unbekannten mitsamt der Beute. Heikes Tochter alarmiert die Polizei. Kurz darauf machen sich die beiden in den sozialen Netzwerken selbst auf die Suche nach den Tätern und sind schnell überzeugt, sie gefunden zu haben. Doch die Polizei geht einer ganz anderen Spur nach.

Im Studio bei Rudi Cerne und Conny Neumeyer zu Gast: Erster Kriminalhauptkommissar Andreas Friedrich von der Kripo Fürth. Er berichtet in der 64. Folge des Podcasts «Aktenzeichen XY… Unvergessene Verbrechen» von der akribischen Spurenauswertung in diesem Fall und der Überprüfung eines fast perfekten Alibis.

Außerdem im Interview: Heike Donauer und ihre Tochter Julia, die noch heute unter den Folgen des Raubüberfalls leiden.

Foto:  Hermann Traub / Pixabay

18.12.24  wel