Leiche im See

Prostituierten-Mord in der Schweiz

(XY-Sendung vom 26. März)
Im Vierwaldstättersee – einem von Bergen umgebenen Alpenrand-See in der Zentralschweiz – treibt die Leiche einer Frau. Ein Mann findet sie am 21. September 2014 an der Uferstraße zwischen den Ortschaften Stansstad und Kehrsiten im Kanton Nidwalden. Schnell stellt sich heraus: Die Frau wurde Opfer eines Verbrechens.

XY-Szenenfoto

Auch ihre Identität steht kurz darauf fest. Es handelt sich um die 36-jährige Emiliya Emilova. Ihr Oberkörper ist unbekleidet. Mit einem Draht sind blaue Bänder an der Leiche befestigt – die Tragegriffe einer Einkaufstasche. Der Täter hat den Beutel mit schwerem Material gefüllt und versucht, damit die Leiche im See zu versenken. Dabei waren die Griffe abgerissen.

Ermordet: die 36-jährige Emiliya Emilova.

Spur ins Rotlichtmilieu
Emiliya Emilova stammt aus Bulgarien, wohnte zuletzt in Aarburg und arbeitete auf dem Luzerner Straßenstrich im so genannten Ibach-Quartier, einem Gewerbegebiet am Rande der Stadt, Richtung Emmen. Eine Kollegin beobachtete, wie sich Emiliya Emilova am späten Abend des 20. September 2014 Hand in Hand mit einem Mann zu Fuß vom Straßenstrich entfernte. Es ist das letzte Mal, dass sie lebend gesehen wird.

Ein solcher Ohrstecker ist seit der Tat verschwunden.

Emiliya Emilova hatte zwei Söhne, die in Bulgarien lebten. Dort wollte sie mit ihrem neuen Lebensgefährten eine Wohnung kaufen. Mit ihrer Situation in der Schweiz war sie sehr unzufrieden. Deshalb spielte sie mit dem Gedanken, so bald wie möglich nach Bulgarien zurückzukehren.

Verschwundene Gegenstände:
Aus Emiliya Emilovas Besitz sind einige Gegenstände verschwunden. Dazu zählt ihre komplette Oberbekleidung: u.a. eine dunkle Jacke oder ein dunkler Poncho, ein Paar rote Schuhe, eine Damenhandtasche. Außerdem fehlen ihr Handy und ein kleiner silberfarbener Ohrstecker in Form eines Rings, Durchmesser: etwa 1,4 cm.

Die Einkaufstasche war mit Draht (re.) an der Leiche befestigt.

Zurückgelassene Gegenstände:
Die Einkaufstasche, mit der der Täter die Leiche im See versenken wollte, stammte von der Lebensmittelkette Migros und war damals in der Schweiz stark verbreitet. Sie hatte blaue Griffe und Umhängeschlaufen.

Die Tasche war mit einem grünen Gartendraht an der Leiche befestigt. Dieser ist etwa 1,4 mm dick.
Die Polizei geht davon aus, dass der Täter beide Sachen zufällig in seinem Auto hatte.

Die Leiche wurde zwischen Stansstad und Kehrsiten gefunden.

Fragen nach Zeugen:

  • Wer hat in der fraglichen Nacht am Luzerner Straßenstrich oder/und am Auffindeort der Leiche Beobachtungen gemacht, die etwas mit der Tat zu tun haben könnten? Die Leiche wurde an einer Uferstraße zwischen Stansstad und Kehrsiten gefunden. Nicht weit entfernt, noch im Ort Stansstad, hatte einige Stunden vorher eine Zeugin einen Streit zwischen einem Mann und einer Frau gehört, aber nichts gesehen.

    Der Fundort am Vierwaldstättersee .

  • Wer kann Angaben zum Täter machen? Vielleicht gibt es Mitwisser, denen er sich anvertraut hat oder die etwas ahnen. Denkbar auch, dass er nach der Tat eine Wesensveränderung durchgemacht hat, weil ihn die Tat belastete. Auch das könnte in seinem Umfeld aufgefallen sein.
    Am Fundort konnte tatrelevante DNA sichergestellt werden. Sollte die Polizei also einen Verdächtigen finden, könnte durch einen DNA-Abgleich eine Tatbeteiligung ausgeschlossen oder nachgewiesen werden.

    Phantombilder der gesuchten Zeugen

  • Am Abend der Tat waren am Straßenstrich in Luzern zwei Männer aufgefallen. Beide konnten bis heute nicht ermittelt werden. Sie werden als wichtige Zeugen gesucht.
    Der eine hatte eine Glatze, war 25 bis 40 Jahre alt, ca. 1,75 m groß, muskulös und dunkel gekleidet. Er trug Ohrhörer, möglicherweise von einem Handy.
    Der andere Zeuge hatte dunkles, längeres Haar, war etwa 1,85 m groß und schlank.

Belohnung: Für Hinweise, die zur Aufklärung der Tat führen, ist eine Belohnung von 10.000 Schweizer Franken ausgesetzt.

Zuständig:
Hinweise aus Deutschland: BKA Wiesbaden, Telefon 0611 / 551 81 40
Hinweise aus der Schweiz: Kantonspolizei Nidwalden 0041 / 416 184 799