Aachen (dpa). Nach dem Aachener Banküberfall in Profi-Manier läuft die Fahndung nach den Räubern auf Hochtouren. Die Polizei prüft, ob die Täter, die mit Perücken und Sonnenbrillen maskiert waren, früher schon in anderen Banken zugeschlagen haben könnten. Das gab eine Polizeisprecherin bekannt. Bei dem Coup am Mittwoch haben den Ermittlungen zufolge vier bis sechs Räuber den Bankangestellten zum Dienstbeginn in der Bank aufgelauert. Sie fesselten sie und bedrohten sie mit mindestens einer Schusswaffe. Dann konnten sie mit einer beachtlichen Beute fliehen.
Zu den ungeklärten Fällen, die sich die Ermittler noch einmal genauer ansehen, gehören zwei Banküberfälle in Aachen aus den Jahren 2012 und 2013. Zu den «Perückenräubern» gehörte laut Polizei nach Zeugenaussagen eine tendenziell kleinere Frau, die Deutsch sprach. Bei dem Überfall im Juli 2012 sperrten vier Bankräuber, drei Männer und eine Frau, die Bankangestellten in einen Raum ein. Auch diese Frau trug damals Perücke und Sonnenbrille, die drei Männer Brillen. Nach Einschätzungen von Zeugen war sie 1,65 Meter groß.
Eine Frau als Anführerin?
Auch bei dem Aachener Überfall im Juli 2013 lauerten zwei Männer und eine Frau den Bankangestellten vor Dienstbeginn auf. Auch hier trug die Frau eine Perücke und sie gab den Ton an, in akzentfreiem Hochdeutsch. Ihre Größe wurde auf 1,70 Meter geschätzt. Die Männer waren mit Perücken und Schlapphut maskiert.
Laut Polizei liegen rund ein Dutzend Hinweise vor, es gebe keine heiße Spur. Die Vernehmungen der 16 Opfer wurden fortgesetzt. Die Ermittler hofften insbesondere auf Personenbeschreibungen, um gezielter nach den Tätern suchen zu können. Gefahndet wird auch in Belgien und den Niederlanden. Die betroffene Bank hat nach Angaben eines Sprechers ganz normal geöffnet. Einige der betroffenen Mitarbeiter seien zur Arbeit erschienen, andere zu Hause geblieben. Alle würden psychologisch betreut.
21.11.2014 Ta