Berlin (dpa). Berliner Polizisten haben eine Tüte mit einer Babyleiche aus Versehen in den Müll geworfen. Danach kam ein Hund der Leiche des kleinen Jungen auf die Spur. Wie ein Polizeisprecher sagte, seien die beiden Beamten am vergangenen Freitag auf einen üblen Geruch in der Grünanlage angesprochen worden. Bei ihrer Suche hätten sie nichts gefunden, was zur Beschreibung gepasst habe. Auf dem Rückweg hätten sie eine Tüte in einen Mülleimer geworfen – wie sich nun herausstellte, war es genau die Tüte mit dem toten Baby. In der Nacht zu Dienstag hat dann ein Mann den grausigen Fund bei einem Spaziergang gemacht. Sein Hund kam beim Schnüffeln auf die Spur.
Die Kollegen seien natürlich bestürzt, sagte der Sprecher. Gleichzeitig seien sie wichtige Zeugen, da sie wüssten, wo die Tüte ursprünglich stand. «Ob es Konsequenzen für die beiden Kollegen gibt, wird der Direktionsleiter prüfen», sagte der Polizeisprecher.
Die Obduktion hat bisher ergeben, dass der kleine Junge voll entwickelt war und vermutlich mindestens eine Woche in der Plastiktüte gelegen hat. Ob der Säugling zum Zeitpunkt seiner Geburt gelebt habe, steht nicht fest. Der tote Säugling lag in einer grünen «Lidl»-Plastiktüte mit dem gelben Aufdruck «Alles für Fans». Die Polizei sucht nach Zeugen, die etwa Angaben zur möglichen Mutter des Jungen machen können. Gefragt wird auch, ob jemand beobachtet hat, wie die grüne Tüte abgelegt wurde.
17.10.2014 Ta