Friedrichshafen (dpa/lsw). Nach öffentlich gewordenen Betrugsvorwürfen hat die Staatsanwaltschaft Ravensburg ein Ermittlungsverfahren gegen den früheren Präsidenten der Zeppelin- Universität (ZU) in Friedrichshafen am Bodensee, Stephan Jansen, eingeleitet. Es gebe den Anfangsverdacht des Betrugs und der Bestechlichkeit, erklärt die Behörde. Vorermittlungen hätten den Verdacht erhärtet. Näher juristisch geprüft werden demnach nun Vorwürfe, dass Jansen Fördergelder nicht korrekt verwendet habe. Demnach habe er Fördergelder verbotenerweise für Bonuszahlungen an Mitarbeiter genutzt.
Ermittelt werde zudem, ob der 43 Jahre alte Unipräsident bei Auftragsvergaben gegen das Gesetz verstoßen habe. Konkret gehe es um die Frage, ob Jansen lediglich ein bestehendes Netzwerk nutzte und Freunde und Partner mit Aufträgen versorgte und ob dies mit Bonuszahlen und Provisionen zusammenhängt. Dies wäre illegal. Ziel der Ermittlungen sei es, die Vorwürfe aufzuklären, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft. Noch sei unklar, ob es tatsächlich ein strafbares Handeln gegeben habe.
Die Hochschule werden die Ermittlungen unterstützen, teilte sie mit. Alle Beteiligten seien an der rechtlichen Klärung des Sachverhaltes interessiert. Zudem untersuchen im Auftrag der Uni Rechtsanwälte die Vorwürfe. Die Hochschule warte die Ergebnisse ab und werde sich bis dahin nicht öffentlich zu Details äußern. Jansen trat Anfang September wegen der Vorwürfe vom Amt des Unipräsidenten zurück, er war seit Frühjahr 2003 im Amt. Zudem hat sich die privaten Hochschule Mitte August von ihrem Kanzler und Geschäftsführer Niels Helle-Meyer getrennt.
04.10.2014 Ta