Adelebsen (dpa). Nach einem Erpressungsversuch hat die Polizei Mitglieder der Hells Angels aus Südniedersachsen bei einer fingierten Geldübernahme festgenommen. Nach den bisherigen Ermittlungen sollen die Männer versucht haben, von einem 60-jährigen Mann aus dem nordhessischen Hofgeismar mit Drohungen 100.000 Euro zu erhalten. Vier Angehörige des Göttinger Clubs der Hells Angels und ein fünfter Mann wurden festgenommen, teilt die federführende Staatsanwaltschaft Kassel mit. Bei der Aktion in Adelebsen im Kreis Göttingen und in Hofgeismar war auch ein Spezialeinsatzkommando der Polizei im Einsatz.
Bei der fingierten Geldübergabe am Wohnort des Opfers wurden zunächst zwei 48 und 51 Jahre alte Männer festgenommen, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Götz Wied. Der jüngere wurde bei der Festnahme leicht verletzt. Später durchsuchte die Polizei dann mit einem Großaufgebot an Beamten die Clubräume der Göttinger Hells Angels in Adelebsen. Dabei seien drei weitere mutmaßliche Mittäter im Alter von 25, 27 und 31 Jahren festgenommen worden, sagte Staatsanwalt Wied. Nähere Angaben wollte er wegen des laufenden Verfahrens nicht machen.
Der Adelebser Ortsteil Güntersen geriet zuletzt wiederholt in die Schlagzeilen, weil sich dort in einer Gaststätte führende Hells Angels aus ganz Deutschland zu Besprechungen trafen. In diesem Zusammenhang habe es zwar keine nennenswerten Straftaten gegeben, sagte Göttingens Polizeipräsident Robert Kruse. Wegen der Auftritte der Hells Angels herrsche im Ort aber ein Klima der Einschüchterung.
01.10.2014 Ta