Erfurt/Gera (dpa). Dem in Untersuchungshaft sitzenden früheren Neonazianführer Tino Brandt droht bis Ende des Jahres eine Anklage wegen des Vorwurfs des Kindesmissbrauchs. Die Staatsanwaltschaft Gera rechnet damit, noch in diesem Jahr Anklage erheben zu können, wie der Sprecher der Behörde, Jens Wörmann, der «Thüringer Allgemeinen» sagte. Für weitere Einzelheiten war die Staatsanwaltschaft nicht zu erreichen.
Brandt ist im Münchner NSU-Prozess einer der wichtigsten Zeugen. Der frühere Kopf der Neonazigruppe «Thüringer Heimatschutz» war einst V-Mann des Thüringer Verfassungsschutzes. Nach früheren Angaben des Leitenden Oberstaatsanwalts Thomas Villwock in Gera hat sich der Verdacht des sexuellen Missbrauchs eines Kindes nach Zeugenvernehmungen ergeben. Damals ermittelte die Staatsanwaltschaft gegen Brandt auch wegen des Verdachts der Zuhälterei.
28.09.2014 Ta