Flintbek/Kiel/München (dpa/lno/by). Die Jagdverbände warnen vor den Gefahren durch Wilderer im Land. In den vergangenen Jahren habe die Zahl der bekannt gewordenen Wildereien in Schleswig-Holstein spürbar zugenommen, sagte Marcus Börner vom dortigen Landesjagdverband. «Parallel dazu sank die Aufklärungsquote jedoch deutlich.» Konnte im Jahr 2012 noch fast jeder zweite Fall aufgeklärt werden, war es 2013 nur noch jeder zehnte, erklärte Börner.
Auch in den bayerischen Wäldern hat in den vergangenen Jahren die Zahl illegaler Jäger erheblich zugenommen, sagte der Präsident des bayerischen landesjagdverbandes Jürgen Vocke der dpa. Zwar wurden 2013 lediglich 180 Fälle bei der Polizei angezeigt, doch der Verband schätzt, dass die tatsächlichen Zahlen bis zu zehnmal höher liegen.
Für den Tierschutz und andere Menschen im Wald wie beispielsweise Pilzsucher sei das eine erhebliche Gefahr, erklärte Vocke. Jagen darf im Freistaat eigentlich nur, wer eine Ausbildung mit mehr als 80 Theorie- und Praxisstunden abgeschlossen hat. Das sind derzeit etwa 48.000 Menschen. Auch die direkte Begegnung mit einem Wilderer könne riskant sein und sehr schnell eskalieren, meinte der Verbandssprecher Schleswig-Holsteins Börner.
21.09.2014 Ta