Lüneburg (dpa/lni). Knapp zwei Wochen nach der blutigen Auseinandersetzung zweier Familien vor dem Klinikum Lüneburg hat sich ein Verdächtiger der Polizei gestellt. Der per Haftbefehl gesuchte 33-Jährige sei vorläufig festgenommen worden, verkündete die Polizei. Der Mann soll dem Haftrichter vorgeführt werden. Zuvor hat das Amtsgericht Haftbefehle gegen drei weitere Männer erlassen, die an der Schießerei vor der Klinik beteiligt gewesen sein sollen.
Bei der Auseinandersetzung zwischen zwei Familien libanesisch-kurdischer und türkisch-kurdischer Herkunft kam es am 5. September zunächst zu einer Schlägerei, nach der mehrere Teilnehmer ins Krankenhaus mussten. Dort fielen am nächsten Tag Schüsse, drei Männer wurden getroffen. Geschossen haben soll der 33-Jährige.
Staatsgewalt wird nicht anerkannt
Die Staatsanwaltschaft Lüneburg hat gegen die drei 28, 32 und 34 Jahre alten Männer Haftanträge wegen versuchten Mordes und gefährlicher Körperverletzung gestellt. Eine eigens eingerichtete Ermittlungsgruppe wurde auf mehr als 20 Beamte aufgestockt. Zu den Ursachen der seit Jahren schwelenden Fehde will die Polizei aus ermittlungstaktischen Gründen keine Angaben machen.
Eine der Familien gehört den sogenannten Mhallamiye Kurden an. Clans dieser ethnischen Minderheit bereiten den Strafverfolgern in Deutschland seit langem Kopfzerbrechen. Staatliche Autoritäten werden von Angehörigen der sogenannten M-Kurden oft nicht anerkannt.
19.09.2014 Ta