Lübeck (dpa). Gegen vier mutmaßliche Krankenkassenbetrüger hat die Staatsanwaltschaft Lübeck Anklage erhoben. Sie sollen mit gefälschten Krankmeldungen mehrere Hundertausend Euro von Krankenkassen kassiert haben. Es seien Kassen im gesamten Bundesgebiet geschädigt worden, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft. Der Schaden erreiche eine hohe sechsstellige Summe, sagte er. Einem Bericht des Magazins «Focus» zufolge soll allein die Techniker Krankenkasse um rund 360.000 Euro geprellt worden sein.
Bei ihren Taten haben die Angeklagten offenbar das sogenannte Aufwendungsausgleichsgesetz (AAG) ausgenutzt. Danach erhalten Unternehmen mit weniger als 30 Beschäftigten bis zu 80 Prozent des Lohns und der Sozialversicherungsbeiträge eines erkrankten Arbeitnehmers von dessen Krankenkasse zurück. Die Angeklagten sollen sich Personalakten besorgt und online für angeblich erkrankte Beschäftigte Anträge nach dem AAG gestellt haben.
17.09.2014 Ta