Lüneburg (dpa). Nach den Schüssen bei einer Familienfehde in Lüneburg ist ein Tatverdächtiger auf freien Fuß gesetzt worden. Der 31-Jährige habe den bisherigen Ermittlungen zufolge nicht auf die Opfer geschossen, sagte eine Polizeisprecherin. Er sei ein Polizeianwärter aus Schleswig-Holstein. Derzeit werde nach einem weiteren, 33 Jahre alten Tatverdächtigen gefahndet. Am Samstag wurden drei Männer, die zu einem Familienclan gehören, vor dem Klinikum Lüneburg angeschossen und schwer verletzt.
Die drei Verletzten im Alter von 27, 31 und 51 Jahren liegen noch in der Klinik und befinden sich auf dem Weg der Besserung, wie die Polizeisprecherin sagte. Sowohl der Klinikeingang als auch die Wohnungen werden von Polizeibeamten bewacht, um weitere Gewalttaten zu verhindern. Der Streit zwischen den zwei Familien schwelt seit mindestens vier Jahren. Über den Grund für die Fehde herrscht bei der Polizei noch Rätselraten. Nach Angaben der Sprecherin handelt es sich um kurdisch-libanesische und kurdisch-türkische Familien.
Nach Justizinformationen sind es Angehörige der sogenannten Mhallamiye-Kurden, die seit Jahren in einigen deutschen Städten Polizei und Justiz vor Probleme stellen. Oft wird der deutsche Rechtsstaat nicht akzeptiert, Richter und Staatsanwälte werden bedroht – wie im Jahr 2012 am Hildesheimer Landgericht, als ein Mann für die tödlichen Schüsse auf den Liebhaber seiner Frau verurteilt wurde.
09.09.2014 Ta