Frankfurt/Karlsruhe/Berlin (dpa). Drei Deutsche sind wegen Terrorverdachts bei ihrer Rückkehr aus Kenia festgenommen worden. Die 23, 26 und 28 Jahre alten Männer werden beschuldigt, Mitglieder der islamistischen Al-Shabaab-Miliz zu sein, wie die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe bekanntgab. Die Gruppierung kämpft für einen Gottesstaat am Horn von Afrika. Politiker verschiedener Parteien warnten generell vor der Rückkehr radikaler Islamisten nach Deutschland. Kanzlerin Angela Merkel (CDU) sagte, es sei Wachsamkeit geboten. In Deutschland gebe es aber keine akute Terrorgefahr.
Die drei Männer, die am Frankfurter Flughafen festgenommen wurden, sollen 2012 und 2013 nach Somalia gereist sein und sich dort der radikalislamischen Al Shabaab angeschlossen haben. In einem Trainingslager der Miliz sollen sie an Waffen ausgebildet worden sein und sich anschließend am bewaffneten Kampf der Vereinigung beteiligt haben. Nach Informationen von SWRinfo reisten sie zurück nach Deutschland, weil sie nicht weiter an den blutigen Kämpfen der islamistischen Miliz teilnehmen wollten.
Sicherheitsbehörden sind auf der Hut
Die Männer stehen laut Bundesanwaltschaft auch im Verdacht, eine schwere staatsgefährdende Gewalttat vorbereitet zu haben. Es gebe aber keine Hinweise auf konkrete Anschlagsplanungen, hieß es. Sie sitzen demnach seit Sonntag in Untersuchungshaft. Beamte des Bundeskriminalamts hätten sie bereits am Samstag festgenommen. Außerdem sei die Wohnung eines vierten Beschuldigten durchsucht worden. Einzelheiten dazu nannte die Bundesanwaltschaft nicht.
Der nordrhein-westfälische Innenminister Ralf Jäger (SPD) mahnte generell, Dschihadisten, die nach Europa zurückkehrten, seien ein zunehmendes Problem. Die Szene sei unter Beobachtung. Die Sicherheitsbehörden hätten eine Reihe von Anschlägen in Deutschland verhindern können. Es gebe nach wie vor eine abstrakte Terrorgefahr.
09.09.2014 Ta