Düsseldorf (dpa). Ein Rocker der berüchtigten Gruppe Satudarah steht wegen des spektakulären weltweiten «Cyber-Bankraubs» in Düsseldorf vor Gericht. Der 33-jährige aus Den Haag ist gemeinsam mit einem 52-jährigen Komplizen seit gestern angeklagt, in Essen und Düsseldorf insgesamt 136.000 Euro erbeutet zu haben. Beim Prozessauftakt schwieg das Duo. Einer der Verteidiger sagte, sein Mandant habe Angst vor Racheakten der Hintermänner des Coups. Beiden Angeklagten wird besonders schwerer Computerbetrug vorgeworfen.
Der 33-jährige Rocker hat in den Niederlanden im Gefängnis gesessen, weil er bei der Beseitigung der Leiche eines getöteten Rockers geholfen hat. Die beiden Angeklagten waren nach Ansicht der Staatsanwaltschaft zwei von 20 Helfern, die in der Tatnacht aus Den Haag kommend in neun deutsche Städte ausschwärmten. Mit gefälschten Geldkarten wurden an Geldautomaten in diesen Städten insgesamt 1,8 Millionen Euro erbeutet.
Drahtzieher auch bereits in Haft
Weltweit waren Hunderte Helfer in 24 Ländern im Einsatz, sie erbeuteten 36 Millionen Euro. Sicherheitslecks in einer indischen Filiale einer US-Firma für internationalen Zahlungsverkehr und einerBank im Oman sollen den Coup ermöglicht haben. Der mutmaßliche Drahtzieher des Coups, ein türkischer Hacker, wurde in einem Frankfurter Hotel festgenommen.
Weltweit wurden in dieser Nacht 36.000 Abhebungen mit gefälschten Geldkarten registriert. Allein in Dortmund, Duisburg, Frankfurt, Mannheim, Koblenz, Hamburg, Bremen, Essen und Düsseldorf wurden insgesamt 1,8 Millionen Euro abgehoben.
03.09.2014 Ta