Essen (dpa/lnw/ots). Wegen des Verdachts geplanter schwerer Straftaten gegen die Alte Synagoge in Essen, ein Kulturinstitut der Stadt, hat die Polizei am Freitag 14 Menschen festgenommen. Damit sei verhindert worden, dass die Gruppe im Alter zwischen 17 und 41 Jahren eine gestern in Essen geplante Demonstration möglicherweise zur Begehung von Straftaten ausnutze. «Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen die Festgenommenen wegen Verabredung zu einem Verbrechen», gab die Polizei bekannt.
Bei der Durchsuchung von 14 Wohnungen in Essen und einer Wohnung in Unna seien keine gefährlichen Gegenstände oder Waffen gefunden worden, erklärte die Polizei. In dem Gebäude der Alten Synagoge am Rande des Zentrums wird unter anderem eine Ausstellung über jüdische Traditionen und Feste gezeigt. Die Polizei gab keine Informationen darüber heraus, welcher Art die möglicherweise geplanten Straften waren.
Alles blieb ruhig
Für gestern Abend waren in Essen zwei Demonstrationen angekündigt. Eine Kundgebung hatte das Motto «Stoppt die Bombardierung Gazas», die zweite wurde von einem Bündnis gegen Antisemitismus angemeldet. Beide Veranstaltungen liefen weitgehend friedlich ab. Nachdem die eine Kundgebung beendet war, zogen von dort cirka 200 Personen zu der anderen Demonstration. Sie suchten die Konfrontation mit den dortigen Veranstaltungsteilnehmern. Trotz vereinzelter Würfe von Flaschen und anderen Gegenständen, gelang es der Polizei, beide Parteien zu trennen.
Acht Personen wurden festgenommen und eine Person wurde in Gewahrsam genommen. Die Polizei ermittelt wegen Verstößen gegen das Waffengesetz, gegen das Betäubungsmittelgesetz und wegen Körperverletzungen.
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19.07.2014 Ta