Hamburg (dpa). Vier junge Männer aus Hamburg sollen die Deutsche Bahn durch den Betrug mit Onlinetickets um rund 700.000 Euro geprellt haben. Die 18 bis 26 Jahre alten Verdächtigen sitzen wegen Verdachts des banden- und gewerbsmäßigen Computerbetrugs in Untersuchungshaft, wie der Sprecher der Hamburger Staatsanwaltschaft, Carsten Rinio, berichtete. In mehr als 4.000 Fällen sollen sie mit illegal erlangten Kreditkartendaten «in betrügerischer Absicht» Onlinetickets bei der Bahn bestellt und sie dann über Internetportale verkauft haben, hieß es bei der Bundespolizei.
Die Bundespolizei hat die Männer diese Woche in Hamburg festgenommen – es gab bereits Haftbefehle gegen sie. Außerdem durchsuchten rund 220 Beamte den Angaben zufolge neun Wohnungen in Hamburg, eine Wohnung in Seevetal (Niedersachsen) und eine Wohnung in Gadebusch (Mecklenburg-Vorpommern). Die Bundespolizisten beschlagnahmten umfangreiches Beweismaterial, unter anderem Notebooks, Mobiltelefone, EC-Karten und Dokumente.
Wie die Verdächtigen an die Kreditkartendaten kamen, konnten weder die Staatsanwaltschaft noch die Bundespolizei sagen. Die mutmaßlichen Betrüger sollen die Datensätze jeweils mehrfach verwendet haben. Sie seien davon ausgegangen, dass die Kreditkartenbesitzer nach der Abbuchung für die Onlinetickets Widerspruch einlegen und die Deutsche Bahn den Kaufpreis nicht bekommt. Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft und der Bundespolizei werden fortgesetzt.
Foto: Deutsche Bahn AG
06.07.2014 Ta