Lübeck (dpa). Blutiges Beziehungsdrama mit drei Toten: Gestern Nachmittag soll ein Mann in Lübeck ein Ehepaar und nach seiner Flucht auch sich selbst erschossen haben. Nach ersten Ermittlungen der Polizei hat der aus Thüringen stammende Täter die 58 Jahre alte Frau und ihren 66 Jahre alten Ehemann gestern an deren Grundstück mit mehreren Schüssen tödlich verletzt. Anschließend flüchtete er. Kurze Zeit später entdeckten Polizisten die Leiche des 59-Jährigen auf einem Feldweg unweit des Tatorts.
Die Hintergründe und das mögliche Motiv der Tat sind noch unklar. «Wir gehen aber davon aus, dass es sich um eine Beziehungstat handelt», sagte Polizeisprecher Stefan Muhtz. In welcher Beziehung der 59-Jährige zu dem erschossenen Paar stand, wollte er wegen der noch andauernden Ermittlungen nicht sagen.
Mindestens fünf Schüsse
Der Tatort wurde nach den Schüssen weiträumig abgesperrt, Staatsanwaltschaft, Mordkommission und Kriminaltechnik nahmen die Ermittlungen auf. Nach dem Schützen wurde unter anderem mit einem Hubschrauber gesucht. Die Leiche des Mannes wurde rund zweieinhalb Stunden nach der Tat auf einem Feldweg im benachbarten Badendorf gefunden. Der 59-jährige Thüringer hat sich nach ersten Erkenntnissen selbst erschossen. Bei ihm wurde eine Waffe entdeckt.
Nach Angaben von Nachbarn lebte das Paar schon seit längerem in dem von Siedlungs- und Reihenhäusern geprägten Lübecker Stadtteil Groß Steinrade. Demnach verlor der Mann vor Jahren seine erste Frau und lebte danach mit der aus Süddeutschland stammenden 58-Jährigen zusammen. Bei dem Täter soll es sich nach bisher unbestätigten Medienberichten um ihren Ex-Mann gehandelt haben.
Noch Stunden nach den tödlichen Schüssen standen schockierte und entsetzte Anwohner auf der Straße und diskutierten das Geschehen. Einer der Nachbarn will mindestens fünf Schüsse gehört haben.
03.07.2014 Ta / wel