Potsdam (dpa/bb). Brandenburg hat das Emblem der Rockergruppierung «Hells Angels» verboten. Wer mit den Insignien aus Schriftzug und Totenkopf angetroffen werde, müsse mit einem Strafverfahren und der Beschlagnahme rechnen, gab das Innen- und das Justizministerium bekannt. Grundlage ist ein Urteil des Oberlandesgerichts Hamburg aus dem April. Verstöße können mit Geldstrafen oder bis zu einem Jahr Haft geahndet werden, hieß es. «Rockerclubs wie die Hells Angels sind keine harmlosen Motorradvereine, sondern nicht selten Ausgangspunkte schwerer Kriminalität. Mit ihren öffentlich getragenen Symbolen demonstrieren sie Machtansprüche und setzen diese im Zweifel auch durch», erklärte Innenminister Ralf Holzschuher (SPD).
2013 registrierte die Polizei 396 Straftaten, die dem Rockermilieu zugerechnet werden. Dabei wurden zumeist Täter aus dem Dunstkreis der «Hells Angels» ermittelt. Oft ging es um Drogenkriminalität, Körperverletzungs- und Erpressungsdelikte sowie Verstöße gegen das Waffengesetz. Dem Umfeld der «Hells Angels» werden in Brandenburg etwa 170 Rocker, dem «MC Gremium» 80 und den «Bandidos» etwa 40 Mitglieder und Unterstützer zugerechnet.
Das Land hat in der Vergangenheit mit zahlreichen Clubverboten und Großrazzien reagiert. So wurde im Juli 2013 beispielsweise das Charter «Hells Angels MC Oder-City» verboten.
13.06.2014 Ta