Neuruppin (dpa/bb). Die Staatsanwaltschaft Neuruppin hat gegen den früheren technischen Geschäftsführer der Stadtwerke Brandenburg/Havel Anklage erhoben. Er soll in Kooperation mit anderen Firmen überhöhte Zahlungen veranlasst haben und einen Firmenschaden von rund einer Million Euro verursacht haben, wie die Staatsanwaltschaft berichtete. Persönlich soll er sich über Jahre bereichert haben, indem er von Firmen etwa Bargeld und Bauleistungen an seinem Wohnhaus in Höhe von 400.000 Euro erhalten habe – im Gegenzug soll er sie bei der Auftragsvergabe bevorzugt haben.
Die Anklage lautet auf gewerbsmäßige Bestechlichkeit, gewerbsmäßige Untreue und wettbewerbsbeschränkende Absprachen in 124 Fällen. Der ehemalige Stadtwerkechef ist Ende März gegen Kaution nach rund drei Monaten aus der Untersuchungshaft entlassen worden. Der Haftbefehl bleibe gegen Auflagen weiter außer Vollzug gesetzt, hieß es. Ebenfalls angeklagt sei seine Ehefrau, weil sie in 19 Fällen Beihilfe zur Bestechlichkeit geleistet haben soll. Die Anklagen seien bei der Wirtschaftsstrafkammer des Landgerichts Potsdam eingereicht worden.
Die Staatsanwaltschaft ermittelt neben dem Hauptbeschuldigten noch gegen 15 weitere Verantwortliche anderer Firmen – mit einem Ergebnis sei zeitnah zu rechnen. Laut Mitteilung haben sowohl der Ex-Chef als auch zahlreiche weitere Beteiligte in weiten Teilen die Vorwürfe eingeräumt.
12.06.2014 Ta