Schwerin (dpa/mv). Nach neuen Vorwürfen wegen einer Reizgasattacke auf Demonstranten bei einer Veranstaltung der Partei Alternative für Deutschland (AfD) ist die Wohnung eines leitenden Beamten des Polizeipräsidiums Rostock durchsucht worden. Wie der NDR berichtete, könnte der Polizist am AfD-Wahlstand in Schwerin ein nicht zugelassenes Reizgas verwendet haben. Eine Polizeisprecherin bestätigte die Durchsuchung, gab zum aktuellen Stand der Ermittlungen gegen den Mann wegen gefährlicher Körperverletzung aber keine Auskunft.
Bei der Veranstaltung in der Woche vor der Europawahl sollen zwei junge Männer Konfetti auf den Wahlkampfstand geworfen haben. Der in zivil gekleidete Polizist habe die Männer daraufhin mit dem Gas besprüht. Sie erlitten Verletzungen im Gesicht und in den Augen.
Anschließend soll der Polizist versucht haben, den Vorfall zu vertuschen. Er habe ein legales Pfefferspray gekauft und es möglicherweise im Eingangsbereich einer Einkaufspassage entleert. Im NDR-Fernsehen machte ein Verkäufer diese Angaben. Zahlreiche Kunden hätten über Husten und tränende Augen geklagt, eine Frau musste ins Krankenhaus gebracht werden. Laut Staatsanwaltschaft hat der Polizist den Behörden inzwischen eine Gaskartusche übergeben. Es werde nun überprüft, ob diese Kartusche das Tatwerkzeug ist.
05.06.2014 Ta