Berlin (dpa). Zur Tarnung hatte sich der Gesuchte extra den Bart rot gefärbt. Eine Hotelangestellte erkannte den Berliner Gefängnisausbrecher trotzdem. 16 Tage nach der filmreifen Flucht aus einem Untersuchungsgefängnis ist einer der beiden entflohenen Gefangenen heute in einem Berliner Hotel gefasst worden, wie die Polizei meldet. Der 25 Jahre alte verurteilte Betrüger soll im Laufe des Tages wieder der Justiz übergeben werden. Der zweite Ausbrecher, ein 34 Jahre alter mutmaßlicher Mörder, ist weiterhin auf der Flucht.
Eine Sprecherin des Hotels im Stadtteil Charlottenburg sagte, der Mann habe am Montag unter einem falschen Namen, mit gefälschtem Pass und dem gefärbten Bart eingecheckt. Die Angestellte wurde misstrauisch, als er heute Morgen an der Rezeption vorbeilief, und rief die Polizei. Nach den zwei Ausbrechern wurde mit Fahndungsfotos gesucht, die für die Rezeptionisten sichtbar im Hotel hingen. Die Polizei hatte die Bilder an Hotels geschickt.
Prozess läuft ohne den Angeklagten
Für Hinweise auf den anderen Ausbrecher sind 5.000 Euro Belohnung ausgesetzt. Bei der Suche gebe es aber nichts Neues, erklärte die Polizei. Gegen den 34-Jährigen wird seit Monaten vor dem Landgericht verhandelt. Der Prozess wegen Mordes an einem früheren Wirt wird trotz der Flucht des Angeklagten fortgesetzt.
Die Männer haben in der Nacht zum 19. Mai in ihren Zellen in der Justizvollzugsanstalt Moabit Gitterstäbe zersägt, sich mit Bettlaken abgeseilt sowie eine meterhohe Mauer und einen Drahtzaun überwunden. Es war die erste gelungene Flucht aus dem Untersuchungsgefängnis seit rund 15 Jahren.
04.06.2014 Ta