Garching (dpa). Vor den Augen mehrerer Polizeibeamter haben sich zwei Brüder in einem oberbayerischen Biergarten selbst erschossen. Die Tat in Garching bei München hat wahrscheinlich einen Drogenhintergrund. Die beiden 25 und 31 Jahre alten Männer waren mit Rauschgiftdelikten aufgefallen, wie Polizei und Staatsanwaltschaft bekanntgaben. Der Ältere war wegen Selbstmordabsichten bereits in der Psychiatrie.
Ein Passant hatte am Montagabend beobachtet, wie die beiden in dem geschlossenen Biergarten mit einer Waffe hantierten, und die Polizei alarmiert. Als die Beamten eintrafen, sei es bereits dämmrig gewesen, sagte der Leitende Kriminaldirektor Frank Hellwig. Die Beamten leuchteten laut Polizei mit der Taschenlampe und sahen, wie sich einer eine Waffe an den Kopf hielt und abdrückte. Weil die Lage unklar gewesen sei, zogen sich die Beamten zurück. In dem Moment sei bereits der zweite Schuss gefallen – ebenfalls ein Kopfschuss.
Kein Abschiedsbrief
Ob die Brüder bei der Tat unter Drogen standen, ist noch unklar. Bei der Waffe handele es sich um eine Neun-Millimeter-Pistole von Heckler & Koch, jedoch nicht um eine Polizeiwaffe. Woher die Pistole stammt, sollen weitere Ermittlungen zeigen. Die Brüder seien den Ermittlern bekannt gewesen wegen Drogendelikten und Beschaffungskriminalität, vom Diebstahl bis zum Handel mit Rauschgift. «Es ist eine typische Drogenkarriere», sagte Oberstaatsanwalt Thomas Steinkraus-Koch. Es gebe aber keine Hinweise auf eine bandenmäßige Organisation.
Der ältere Bruder, der bei der Großmutter lebte, kam Ende vergangenen Jahres in die Psychiatrie, nachdem bei ihm ein Abschiedsbrief gefunden worden war. Der Mann habe darin angekündigt, sich in den Kopf zu schießen. Nun seien die Wohnungen beider Brüder durchsucht worden, jedoch sei kein neuer Abschiedsbrief entdeckt worden.
28.05.2014 Ta