Oldenburg (dpa). Nach Vorwürfen einer unberechtigten Verwendung des Neuland-Gütesiegels ermittelt die Staatsanwaltschaft Oldenburg. «Wir haben ein Ermittlungsverfahren gegen den Geschäftsführer einer Geflügel GmbH in Wietzen (Niedersachsen) eingeleitet», sagte Staatsanwältin Carolin Castagna heute. Aufgrund der Berichterstattung in den Medien werde von Amtswegen ermittelt. Die Behörde ist bundesweit für Fälle von Lebensmittelkriminalität zuständig. Der Betrieb soll Geflügel aus konventioneller Tierhaltung unter dem Gütesiegel des Vereins Neuland verkauft haben. Neuland verspricht eine besonders artgerechte Tierhaltung.
«Zeit online» hat gestern über Unregelmäßigkeiten berichtete. Ein Landwirt soll gegenüber der Wochenzeitung eingeräumt haben, jahrelang konventionell gehaltene Mastvögel eingekauft, geschlachtet und als Neuland Geflügel verkauft zu haben. Der Lieferant habe damit Hunderttausende von Euro verdient, hieß es in dem Bericht.
Neuland hatte in einer ersten Stellungnahme mitgeteilt, es handele sich um einen Einzelfall, bei dem möglicherweise «kriminelle Energie und Raffgier» eine Rolle gespielt hätten. «Wir haben seit vielen Jahren mit dem Landwirt vertrauensvoll zusammen gearbeitet und erst 2013 Hinweise auf Unregelmäßigkeiten bekommen.» Nach Angaben der «Zeit» soll es der wichtigste Neuland-Geflügellieferant gewesen sein. Ein Sprecher von Neuland war heute nicht für eine Stellungnahme zu den jüngsten Entwicklungen zu erreichen.
16.04.2014 Ta