München (dpa/lby). Ein Streit unter Nachbarn ist in München eskaliert. Erst hat ein 55 Jahre alter Arzt seinen Nachbarn verbal bedroht, weil es ihm offenbar zu laut war. Dann zückte der Mann im Garten seines Hauses in Obersendling eine Pistole und zielte auf den 33-Jährigen. Wie die Münchner Polizei erklärte, ging der Arzt soweit, dass er die Waffe lud, auf den Nachbarn anlegte und langsam auf ihn zuging. Schließlich ging er aber ohne abzudrücken zurück in sein Haus, in dem er mit seiner 91 Jahre alten Mutter wohnt.
Der Nachbar rief daraufhin die Polizei. Eine Überprüfung ergab, dass der 55-Jährige einen Waffenschein besitzt. Deshalb wurde das Anwesen abgesperrt, Spezialkräfte der Polizei rückten an und überredeten den Arzt, aus dem Haus zu kommen. Vor der Tür wurde er von den Beamten überwältigt.
Bei einer Wohnungsdurchsuchung wurden insgesamt zehn Gewehre, sechs Pistolen, ein Revolver und etwa 305 Schuss Munition sowie Schwarzpulver gefunden. Für eine der Pistolen und das Schwarzpulver hatte der 55-Jährige keine Erlaubnis. Zudem wurde in einem Arbeitszimmer ein Hakenkreuzwimpel entdeckt. Die Mutter und der Mann sagten später, dass der Mediziner psychische Probleme habe und ärztliche Behandlung benötige. Der Mann ging dann freiwillig in eine Klinik. Der Nachbarschaftsstreit hat sich bereits am Donnerstagabend ereignet.
31.03.2014 Ta