Wildeshausen (dpa/lnw). Ermittler aus Nordrhein-Westfalen haben auf der Suche nach Verantwortlichen für ein NS-Massaker 1944 in Frankreich die Wohnräume eines 87-Jährigen in Niedersachsen durchsucht. Der Beschuldigte soll als Soldat des SS-Panzergrenadier-Regiments 4 «Der Führer» an der Tötung von 642 Menschen im französischen Ort Oradour-sur-Glane beteiligt gewesen sein.
Bei der Durchsuchung im Landkreis Oldenburg sei kein belastendes Material gefunden worden, erklärten die Staatsanwaltschaft Dortmund und das Landeskriminalamt Nordrhein-Westfalen. Der 87-Jährige habe eingeräumt, damals am Tatort gewesen zu sein. Eine konkrete Beteiligung an Tötungen bestritt er.
Die Staatsanwaltschaft Dortmund, die das Oradour-Verfahren führt, hat erst Anfang Januar einen 88 Jahre alten Kölner wegen Beteiligung an dem Massaker angeklagt. Sie wirft dem Mann gemeinschaftlich begangenen Mord an 25 Menschen und Beihilfe zum Mord an mehreren Hundert Menschen vor. Der 88-Jährige räumt ein, in Oradour gewesen zu sein, bestreitet aber eine aktive Beteiligung an den Tötungen.
29.01.2014 Ta