Hildesheim (dpa). Wegen eines Falls von Selbstjustiz ermittelt die Polizei gegen einen Kioskbetreiber aus Hildesheim. Zusammen mit einem Bekannten soll der 44-Jährige einen 28-jährigen Mann aus Kamerun nach einer Verwechslung gefesselt und stundenlang in seinem Kiosk gefangengehalten haben. Der 44-Jährige habe das Opfer wegen dessen Hautfarbe fälschlich für das Mitglied einer Diebesbande gehalten, die wiederholt in seinem Geschäft auf Beutetour war, erklärte die Polizei.
Das gefesselte Opfer sollte vermeintliche Komplizen anrufen und diese auffordern, mitsamt der Beute zum Kiosk zu kommen. Dem Mann gelang es stattdessen, telefonisch einen Landsmann zu alarmieren, der die Polizei einschaltete. Erst als die Beamten am Kiosk eintrafen, ließ der Betreiber sein Opfer frei.
Der Mann aus Kamerun, der auf dem Rückweg von Hamburg nach Belgien war, hatte sich verfahren und in Hildesheim gehalten. Am späten Abend betrat er den Kiosk, weil er Hunger und Durst hatte. Dort wurde er überwältigt und gefesselt und in das Hinterzimmer geschleppt. Gegen den Kioskbetreiber und seinen Bekannten wird jetzt wegen Freiheitsberaubung und Nötigung ermittelt.
22.01.2014 Ta