Frankfurt/Main (dpa). Nach zehnstündigem Nervenkrimi hat die Polizei in Frankfurt eine 18-Jährige aus den Händen ihres Ex-Freundes befreit. Beamte überwältigten den 25-Jährigen heute am frühen Morgen in der Wohnung der jungen Frau. Der polizeibekannte Täter und seine Geisel blieben unverletzt, die 18-Jährige stand jedoch unter Schock, wie Polizeisprecher André Sturmeit sagte. Der Hintergrund der Beziehungstat ist noch unklar.
Die Mutter der 18-Jährigen, die mit ihrer Tochter in der Erdgeschosswohnung im Stadtteil Sachsenhausen zusammenwohnt, alarmierte die Polizei gestern Nachmittag, weil sie nicht in ihre Wohnung gelassen wurde. Als nach stundenlangen ergebnislosen Verhandlungen mit der Polizei ein Schuss zu hören war, stürmte ein Spezialeinsatzkommando am Abend die Wohnung, wie Sturmeit sagte. Um den Mann abzulenken, zündeten die Beamten eine Art Blendgranate. Dieser Einsatz schlug jedoch zunächst fehl.
Erst ein zweites Ablenkungsmanöver führt zum Erfolg
Weil der Täter die 18-Jährige weiter bedrohte, verhandelte die Polizei in der engen Wohnung von Angesicht zu Angesicht weiter mit dem Mann. Erst rund drei Stunden später konnten Beamte ihn überwältigen und festnehmen. «Er hat sich nicht freiwillig ergeben», sagte Sturmeit. Deshalb habe die Polizei vor dem Haus eine zweite Detonation ausgelöst, um ihn abzulenken und festzunehmen.
Die Polizei hatte den Tatort in einem Wohngebiet mit Mehrfamilienhäusern weiträumig abgesperrt. Die Bewohner des Hauses, in dem sich der Täter verschanzt hatte, wurden zu einem Bus gebracht. Die Bewohner der benachbarten Häuser durften ihre Wohnungen nicht verlassen.
16.01.2014 Ta