Zwickau (dpa/sn). Die Ermittlungen zu den toten Geschwisterbabys von Schwarzenberg (Erzgebirge) und Rotava (Tschechien) stehen nach drei Jahren vor der Einstellung. Es deute alles darauf hin, dass die Akte geschlossen werde, aber nur vorübergehend, sagte ein Sprecher der Polizei Zwickau der Nachrichtenagentur dpa. Die Mutter der im Januar 2011 und im Juni 2012 geborenen und getöteten Säuglinge wurde trotz aller Anstrengungen bisher nicht gefunden. «Wir haben nichts Handfestes», sagte Kriminalhauptkommissar Michael Mundt.
Die Leichen der beiden Jungen wurden in einem Altkleidercontainer in Schwarzenberg und 50 Kilometer entfernt in einem Straßengraben in Rotava bei Karlovy Vary gefunden. Ein Gentest ergab, dass die Kinder Brüder sind. Nach einem «Freie Presse»-Bericht wird noch die Speichelprobe einer jungen Dresdnerin untersucht. «Ich bin sicher, das ist nichts», sagte Mundt. Die Frau habe keinen Bezug zu Schwarzenberg.
Die Ermittler gingen insgesamt knapp 3.000 Hinweisen zu dem Fall nach, inklusive der rund 2.800 analysierten Speichelproben. Auch in der ZDF-Sendung Aktenzeichen XY … ungelöst“ wurde der Fall vorgestellt. Zu Hochzeiten gehörten zwei Dutzend Beamte zur Sonderkommission, die bereits vor Monaten aufgelöst wurde. Trotz 5.000 Euro Belohnung blieb der entscheidende Tipp aus. Sollten neue Aspekte auftauchen, werde das Verfahren wieder eröffnet, versicherte Mundt. «Wir werden weiterhin jedem Hinweis nachgehen.»
14.01.2014 Ta
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