Erfurt (dpa/th). In Thüringen steigt nach einem Bericht des MDR die Zahl der Senioren, die straffällig werden – vor allem mit kleineren Delikten. Die Polizei ermittelte 2012 gegen 4.554 Tatverdächtige, die älter als 60 Jahre waren, wie der Sender berichtete. Er stützte sich dabei auf Angaben des Landeskriminalamtes (LKA). Das seien 6,5 Prozent mehr Straftaten in dieser Altersgruppe als vor zehn Jahren. Der Trend habe sich auch im abgelaufenen Jahr fortgesetzt, sagte eine LKA-Sprecherin.
Allerdings verschiebe sich die Art der Straftaten der Senioren Während die Zahl der Ladendiebstähle um ein Drittel auf 1.275 gesunken sei, sei die Zahl der Körperverletzungen um 36 Prozent gestiegen. Den höchsten Anstieg mit 60,5 Prozent verzeichneten die Beamten bei Vermögens- und Fälschungsdelikten. Zum Vergleich: 2003 wurden 453 Straftaten verfolgt, 2012 waren es 723.
Die steigende Kriminalität von Senioren spiegele sich auch bei den Gerichten wider. 2012 verurteilten sie nach MDR-Angaben 930 Frauen und Männer über 60 Jahren. Das sei neuer Höchststand. Häufig seien es nach Angaben von Richtern Erststraftäter. Den Beschuldigten fehle es oft an Einsicht und Reue.
04.01.2014 Ta